Bakterien
Bakterien ganz im Allgemeinen stellen als Einzeller die einfachste Lebensform auf der Erde dar. Sie unterscheiden sich sehr wesentlich zu anderen Lebewesen: Organismen, wie zum Beispiel Pflanzen (Algen, Moos, Pilze, etc.), Tiere und Menschen besitzen im Gegensatz zu Bakterien allerdings einen Zellkern. Diese Zellkern-Organismen werden als Eukaryoten bezeichnet; zellkernlose Bakterien als Prokaryoten.
Grundsätzlich leben Prokaryoten nicht unbedingt in gesammelten Verbänden, in denen üblicherweise kollektiver Substanzaustausch unter den Bakterien stattfindet, zusammen; allerdings sammeln sich einige von Ihnen zu einem Haufen zusammen, da sich ihre Zellwände nach der zur Vermehrung ihres Stammes dienenden Teilung manchmal nicht komplett voneinander ablösen.
Die wohl am übergreifendste klassische Einteilung von Bakterien entspricht der in jene, die aerobe sowie jene, die anaerobe Energiegewinnung betreiben. Aerob bedeutet, dass Bakterien zur Versorgung ihres Zellorganismus Sauerstoff “atmen” und anaerob, dass diese auch ohne die Verfügbarkeit von Sauerstoff Energie gewinnen und überleben können.
Sowohl aerob, als auch anaerob Energie gewinnenden Bakterien fehlen jedoch Mitochondrien und Chloroplasten und ihre Erbinformationen liegen in einer kernähnlichen Region ringförmig angeordnet frei im Zellsaft.
Mitochondrien und Chloroplasten sind Organellen, die von Doppelmembranen eingeschlossen sind und entscheidende Stoffwechselprozesse in der Zelle übernehmen.
Mitochondrien
Mitochondrien sind auch die Kraftwerke einer Zelle, da sie mit ihrer Zellatmung die Energiegewinnung sicherstellen. Man findet sie beispielsweise in den Zellen von Tieren und Pflanzen.
Chloroplasten dienen der Photosynthese und enthalten einen grünen Pflanzenstoff, der vor allem die Blätter einer Pflanze färbt. Anstelle der Organellen haben Bakterien einfache Eiweißstrukturen, die die Funktionen der Energiegewinnung auf ähnliche Weise übernommen haben.
Mit der Entdeckung der Archaebakterien um 1980 erfolgte eine innere Spaltung der Bakterien in Archaeen und Bakterien (auch Archaebakterien und Eu-Bakterien). Untersuchungen haben gezeigt, dass diese beiden Gruppen so unterschiedlich sind, dass sie sich einer sehr frühen Lebensphase unabhängig voneinander entwickelt haben. Beide werden heute nur noch als Prokaryonten zusammengefasst.
Beispiele für Bakterien: Bazillen, Kokken und Spirillen
Diese drei Hauptformen der klassischen Bakterien sind die stäbchenförmigen Bazillen, die rundlichen Kokken und die gebogenen bis geschraubten Spirillen.
Zu den Stäbchen zählen unter anderem das menschliche Darmbakterium Escherichia Coli, die Erreger des Wundstarrkrampfes, der Diphterie, der Tuberkulose und zahlreicher Pflanzenkrankheiten wie zum Beispiel Feuerbrand an Birne und Apfel sowie Schleimfäule von Tomaten und Bananen.
Kokken verursachen hingegen den Keim einer Lungen- oder Hirnhautentzündung. Spirillen tauchen sehr selten auf.
Der wissenschaftliche Nachweis der Existenz von Bakterien kann über unterschiedliche Färbelösungen und Färbemethoden erbracht werden, wie beispielsweise durch die so genannte Gram-Färbung, die die Zellwände violett erscheinen lässt.